- Prometheus bedeutet: der Vorherbedenkende, Vorbedachte,
Epimetheus: der Nachherbedenkende, Nachbedachte.
- Zeus hatte den Kronos (Saturn), seinen Vater, und mit ihm die alte Götterdynastie
gestürzt und sich des Olymps mit Gewalt bemächtigt. Iapetos und
Kronos waren Brüder, Prometheus und Zeus Geschwisterkinder.
- Mit der Thetis. (Denn dieser war gewahrsagt worden, sie werde einen Sohn
gebären, der stärker sein werde als sein eigener Vater. Darum
vermählte sie Zeus späterhin mit dem sterblichen Helden Peleus,
dem sie den herrlichen Achilles gebar.)
- Siehe Heraklessage.
- Die Sage ist unabhängig von der vorigen und stimmt nicht mit ihr überein.
- Die einäugigen, riesenhaften Söhne des Uranos und der Gäa,
Gehilfen des Schmiedegottes Hephästos. Ihre Werkstatt wurde gewöhnlich
in das Innere des Ätna verlegt. Von ihnen ganz verschieden sind die
in der Sage von Odysseus auftretenden Zyklopen.
- Die wohlwollende und prophetische Göttin des Rechtes, der Ordnung
und Sitte.
- Später gebar Pyrrha dem Deukalion einen Sohn, Hellen, den Stammvater
der Hellenen (d. i. Griechen); seine Söhne waren Äolos, Doros
und Xuthos. Von jenen leiteten die Äolier und Dorier ihren Ursprung
ab. Über Xuthos vergleiche die Sage von Ion.
- Sprich I-o, mit dem Ton auf der ersten Silbe.
- Der kimmerische Bosporus (jetzt die Strasse von Jenikale oder Kertsch)
soll daher seinen Namen (Rinderfurt) erhalten haben. Die Mäotische
See ist das Asowsche Meer mit der Halbinsel Krim, die im Altertum Taurien
hiess und von den Kimmeriern bewohnt wurde.
- Libyas Sohn war Belos. Dieser hatte nebst anderen Kindern zwei Söhne,
Ägyptos und Danaos, welche beide mächtige Fürsten wurden.
Jener hatte fünfzig Söhne (die Ägyptiden), Danaos ebensoviele
Töchter (die Danaiden). Vor den Nachstellungen der Ägyptiden
floh Danaos mit seinen Töchtern nach Argos im Peleponnes. Hier, in
der Heimat seiner Stammutter Io, erbaute er die Burg von Argos und grub
die ersten Brunnen, wofür ihn die dankbaren Argiver zum König
wählten. Bald aber kamen die fünfzig Söhne des Ägyptos
und warben um die Danaiden, ihrer Reichtümer wegen. Danaos gab seine
Einwilligung; doch in der Nacht nach der Hochzeit ermordeten auf sein Geheiss
die Danaiden ihre Gatten. Nur einer, Lynkeus, ward von seiner zärtlichen
Gemahlin Hypermnestra verschont. Die Mörderinnen aber mussten nach
ihrem Tode zur Strafe des Frevels in der Unterwelt unaufhörlich Wasser
in ein durchlöchertes Fass schöpfen.
- Sprich Pha-ethon, mit dem Ton auf der ersten Silbe. Sie war die Gattin
des Okeanos und Mutter der Klymene, der Mutter Phaethons.
- Mitleidige Najaden begruben den verstümmelten Leib des unglücklichen
Jünglings. Klymene, die trostlose Mutter, weinte mit ihren Töchtern,
den Heliaden oder Phaethoniden, unaufhörlich vier Monate lang, bis
die zärtlichen Schwestern in Pappeln, ihre Tränen in Bernstein
verwandelt wurden.
- Die Söhne des Zeus und der Europa waren die mächtigen und weisen
Könige Minos und Rhadamanthys, die nach ihrem Tode in der Unterwelt
zu Richtern der Verstorbenen erhoben wurden. Als dritter Sohn wird ein
Held Sarpedon genannt, der, ein hochbetagter Greis, als König von
Lyzien in Kleinasien starb.
- Sie hiessen Phönix, Kilix und Phineus. Über letzteren vergleiche
die Argonautensage. Von Phönix hatte das Handelsvolk der Phönizier,
von Kilix das Land Zilizien (in Kleinasien) seinen Namen.
- Die Götter gaben dem Kadmos die schöne Harmonia zur Ehe und erschienen
sämtlich bei der Hochzeitsfeier. Ein jeder brachte ein Geschenk. Aphrodite,
der Harmonia Mutter, ein köstliches Halsband und einen kunstvoll gewebten
Schleier. An diesen beiden Gaben aber haftete das Verderben, das dem Hause
des Kadmos wie ein unheimlicher Fluch anhing. (Vergleiche die Erzählungen:
Pentheus; Aktaeon; Ödipus; die Sieben gegen Theben; die Epigonen;
Alkmaeon.) Eine Tochter des Kadmos war Semele, die von Zeus geliebt wurde.
Durch Hera betört, verlangte sie einst, der Götterkönig
solle ihr in seiner wahren, himmlischen Gestalt erscheinen. Zeus, durch
sein gegebenes Versprechen gebunden, nahte mit flammendem Blitz und rollendem
Donner. Semele ertrug den Anblick nicht und schenkte sterbend einem Kinde
das Leben, dem Dionysos oder Bacchus. Zeus übergab denselben der Ino,
einer Schwester Semeles, zur Erziehung. Als diese auf der Flucht vor ihrem
rasend gewordenen Gemahl Athamas (siehe die Argonautensage) sich mit ihrem
Söhne Melikertes ins Meer stürzte, wurden beide von Poseidon
zu hilfreichen Meeresgottheiten erhoben; Ino hiess von nun an Leukothea,
ihr Sohn Palaemon. Kadmos und Harmonia, voll Gram über das Unglück
ihrer Kinder, wanderten in hohem Alter nach Illyrien aus, wurden zuletzt
in Schlangen verwandelt und nach ihrem Tode ins Elysium aufgenommen.
- Nach älterer Sage war Atlas ein Titane, Bruder des Prometheus, und
musste zur Strafe für seine Teilnahme am Kampfe gegen die Götter
das Himmelsgewölbe auf Nacken und Schultern tragen. Erst in späterer
Zeit brachte man ihn mit dem afrikanischen Berge Atlas zusammen, wie die
obige Erzählung ausführt.
- Ein Bruder des Danaos und Ägyptos, aus dem Geschlechte der Io.
- Erechtheus war, ebenso wie Prokne und Philomela, ein Kind des Königs
Pandion des Älteren und der Najade Zeuxippe. Von den Töchtern
des Erechtheus sind ausser Kreusa besonders Prokris und Orithyia (siehe
in der Argonautensage den Abschnitt ¯Phineus und die Harpyien zu erwähnen.
- Kekrops, welcher wie Erichthonios aus der Erde emporgewachsen war, gründete Athen mit der Burg Akropolis, die nach ihm Kekropia hiess. Seine obenerwähnten Töchter waren Aglauros, Herse und Pandrosos; nur die letzte widerstand der Neugier und entging dem Schicksal ihrer Schwestern. Herse war die Mutter des Kephalos.
- Trophonios, ein mythischer Baukünstler, errichtete ein berühmtes
Orakel zu Lebedea (jetzt Livadia) in Böotien.
- Als einst Poseidon und Athene um das Land Attika stritten und durch wertvolle Gaben einander zu überbieten suchten, stiess ersterer mit dem Dreizack
in den Felsen der Burg von Athen (Akropolis); da sprang Meerwasser heraus.
Athene aber pflanzte in denselben Felsen den ersten Ölbaum, und dies
Geschenk war das wertvollere, weshalb das Land von nun an der klugen und
kriegerischen Göttin geheiligt blieb.
- Andere nennen ihn Perdix.
- In anderen Sagen erscheint Minos als weiser, gerechter und frommer Herrscher.
- Nach anderer Überlieferung fand und begrub Herakles den Leichnam des
Ikaros.
- Pisa, die uralte Königsstadt in Elis, verschwand infolge gänzlicher
Zerstörung durch die Spartaner im Jahre 455 v. Chr. vom Erdboden.
- Später erweiterte Pelops seine Herrschaft über das ganze Land
Elis. Unter anderm gewann er Olympia, wo er die weltberühmten olympischen
Spiele stiftete. Seine und der Hippodamia Söhne, von denen Atreus,
Thyestes und Pittheus die bedeutendsten waren, zerstreuten sich über
den ganzen Peleponnes, eigene Reiche gründend (vgl. auch Die letzten
Tantaliden).
- Die Zahl wird verschieden angegeben.
- Auch Athamas war ein Sohn des Äolos, Ino eine Tochter des Kadmos (Mutter
des Melikertes, Anm. S. 39), Nephele, die Mutter von Phrixos und Helle,
eine Wolkengöttin.
- Argo bedeutet eigentlich das schnelle Schiff.
- Das i in Oileus wird mit zwei Punkten geschrieben.
- Diese kindliche Zärtlichkeit musste Hypsipyle später schwer büssen.
Als ihre Untertanen nämlich davon erfuhren, verkauften sie die unglückliche
Königin an Seeräuber, welche sie an den König Lykurgos von
Nemea verhandelten. Über ihre weiteren Schicksale siehe: Auszug der
Sieben gegen Theben.
- Boreas, der Nordwind, hatte einst um Orithyia, die schöne Tochter
des athenischen Königs Erechtheus, geworben, war aber abgewiesen worden.
Da entführte er die Geliebte durch die Luft nach der fernen Küste
von Thrazien, wo sie als seine rechtmässige Gattin ihm zwei Söhne,
Zetes und Kalais, und zwei Töchter, Kleopatra und Chione, gebar.
- Siehe Heraklessage.
- Sohn des Äakos, Enkel des Zeus, Bruder Telamons, König in Thessalien.
Er vermählte sich später mit der Nereide Thetis, die ihm den
Achilles gebar. Telamon, Vater des grossen Ajax, herrschte zu Salamis.
- Der aus der Heraklessage bekannte König von Elis.
- Der hellste unter den Fixsternen, der grösste im Sternbild des Grossen
Hundes.
- Der alte Name für Thessalien.
- Endymion war ein Hirt auf dem Berge Latmos in Karien. Als einst der schöne
Jüngling schlummerte, erblickte ihn die keusche Mondgöttin und
stieg, von sehnsüchtiger Liebe ergriffen, aus der Höhe herab,
den Schläfer zu küssen. Damit aber kein anderer davon Kunde erhalte,
senkte sie ewigen Schlummer auf die Augen des Geliebten, zu dem sie nun
in mancher stillen Nacht herniederschwebte.
- Nach einer andern Sage tötete Medea ihren noch kleinen Bruder Absyrtos,
den sie auf der Flucht mit sich genommen hatte, streute des Toten Glieder
auf das Meer, um den verfolgenden Äetes aufzuhalten. Dieser sammelte
die Reste seines Söhnchens und fuhr, von der Verfolgung ablassend,
in tiefen Gram versenkt nach Kolchis zurück.